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„Auf Blut gebaut“ – saudisches Großprojekt Neom in der Kritik

Ein lächelnder Mann in Freizeitkleidung mit einer Baseballmütze und einer grauen Kapuzenjacke, umgeben von einem orangefarbenen Kreis.

Nach Berichten über Vertreibungen und Misshandlungen bei Bauarbeitern stehen beteiligte deutsche Firmen unter Zugzwang.

Ein Mann mit Gesichtsmaske in der Wüste und denkt über seine Startup-Reise nach.
November 16, 2024

Es ist ein Projekt der Superlative: mit der Mega-Stadt „Neom“ will Saudi-Arabien eine hypermoderne Stadt schaffen, die auf über 25.000 Quadratkilometern entstehen soll. Hierbei geht es um mehrere große Bauprojekte, darunter diedie Zukunftsstadt „The Line“, das Hafengebiet „Oxagon“, die Sportstätte „Trojena“ und die Luxusinsel „Sindalah“.

Im Mittelpunkt steht „The Line“, eine riesige Spiegelwand, 200 Meter breit und 500 Meter hoch, die sich über 170 Kilometer durch die Wüste zieht. Dort sollen neun Millionen Menschen leben, arbeiten und shoppen können, alles umgeben von Spiegelwänden. Anstelle von Straßen und Autos wird es Flugtaxis, autonome Züge, Hängebrücken und E-Scooter geben. Dazwischen findet man schwebende Gärten und die Energieversorgung ist zu 100 Prozent erneuerbar, dank Windkraft, Sonnenenergie und grünem Wasserstoff.

Anders als im restlichen Saudi-Arabien, wo das islamische Scharia-Recht gilt, soll Neom eine Sonderwirtschaftszone sein, quasi eine Insel mit eigenen Regeln: Hier bestimmen die Investoren, was Recht ist. Sie bekommen das größte Mitspracherecht bei der Gestaltung eigener Gesetze und der Einrichtung von Justizbehörden für Neom.

Das Projekt ist ein zentraler Bestandteil von Saudi-Arabiens Plan für 2030, um die Wirtschaft vielfältiger zu machen und weg von der Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu kommen. Seit der Ankündigung im Jahr 2017 durch Kronprinz Mohammed bin Salman gilt Neom als ein Vorzeigeprojekt für die Zukunft und soll zeigen, wie das Land moderner und fortschrittlicher werden kann. Mit Kosten von etwa 420 Milliarden Euro ist es eines der teuersten globalen Bauprojekte überhaupt und soll entsprechend viele Jobs schaffen bzw. die Wirtschaft ankurbeln.

Parallel zum Baustart gab und gibt es jedoch konstante Kritik von Menschenrechtsorganisationen. So gab es Berichte über Zwangsumsiedlungen ohne faire Entschädigungen und schlechte Arbeitsbedingungen für Bauarbeiter. Auch wird befürchtet, dass Saudi-Arabien zusammen mit Neom ein umfassendes Überwachungssystem aufbaut, das die Freiheit der Menschen einschränkt. Diese Kritikpunkte haben international für Aufsehen und Forderungen nach mehr Transparenz gesorgt.

Besonders die Mitarbeit einiger deutscher Firmen wie Bauer AG, das Startup Volocopter und Siemens Energy an Neom hat Fragen aufgeworfen. Es geht um ethische Bedenken und die Einhaltung von Menschenrechtsstandards. Trotz Herausforderungen versuchen einige dieser Unternehmen, durch Risikomanagement und Nachhaltigkeitskontrollen auf Kritik zu reagieren. Dennoch fordern Experten und Menschenrechtsaktivisten, dass die beteiligten Firmen und die deutsche Regierung mehr Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass ihre Arbeit mit internationalen Standards übereinstimmt. Wie genau letztere auf die Kritik reagieren und ob sie Maßnahmen ergreifen werden, um diese Richtlinien einzuhalten, bleibt abzuwarten.

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Moritz Grumbach

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