Nach dem Ende der Megafunds sortiert sich die Branche neu – große Zurückhaltung trotz hoher Reserven
Was schon lange als Bauchgefühl existierte, bekommt nun die offizielle Bestätigung: In den ersten drei Monaten des Jahres erlebte die globale VC-Branche einen signifikanten Rückgang. Die Finanzierungen fielen um radikale 30% auf 57,8 Milliarden US-Dollar. Dieser Abwärtstrend wurde insbesondere durch einen starken Rückgang der Investitionen in China um 40% verschärft und konnten auch durch die zahlreichen Mega-Investments in KI-Startups nicht abgefedert werden.
In den USA erreichten die Venture-Capital-Deals mit 2.882 Transaktionen und einem Gesamtvolumen von 36,6 Milliarden US-Dollar den niedrigsten Stand seit 2017. Der Rückgang der Finanzierungen wird größtenteils der Vorsicht der Investoren und eines zaghaften Marktes für Börsengänge (IPOs) zugeschrieben. Der Rückgang betrifft jede Finanzierungsphase, wobei allerdings besonders die Seed-Finanzierungen im Vergleich zum Vorjahr um 44% zurückgegangen sind. Dies signalisiert eine branchenweite Vorsicht der Investoren gegenüber neuen Engagements, während sie lieber bestehende Portfolio-Unternehmen mit ihren Geldreserven unterstützen.
Die Venture-Capital-Industrie kämpft seit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und dem Straucheln des Investors Softbank mit dem Ende der „Megafund“-Ära, wie durch eine deutliche Verlangsamung der Mittelbeschaffung belegt wird. Globale Venture-Firmen sammelten in den ersten drei Monaten des Jahres 30,4 Milliarden US-Dollar ein, ein signifikanter Rückgang gegenüber den Vorjahren. Dieser Rückgang wird auf einen vorsichtigeren Ansatz der sogenannten „Limited Partner“, also der eigentlichen Fonds-Investoren inmitten steigender Zinssätze und eines trägen Exit-Marktes zurückgeführt. Die Andeutung der Federal Reserve auf mögliche Zinssenkungen im Jahr 2024 hat die vorsichtige Haltung der Venture-Capitalists bis dato nicht gemildert.
Trotz des Rückgangs muss allerdings festgehalten werden, dass immer noch rekordhohe Mengen an nicht investiertem Kapital (sogenanntes „Dry Powder“) existieren, mit schätzungsweise 580 Milliarden US-Dollar in den USA. Dies deutet darauf hin, dass die Branche trotz der aktuellen Verlangsamung über erhebliche Ressourcen für zukünftige Investitionen verfügt. Es bleibt zu hoffen, dass neue Anzeichen im Markt dafür sorgen, dass diese auch in Bälde wieder ausinvestiert werden.
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