Die Geschichte autonom fahrender Autos war geprägt von vollmundigen Versprechen. Heute sind die Beteiligten deutlich nüchterner geworden.
Die Entwicklung von selbstfahrenden Autos (Autonomous Vehicles oder kurz AV) seit den 2000er Jahren war seit je geprägt von ehrgeizigen Vorhersagen und verpassten Zielen. Google wollte einst, dass diese Fahrzeuge so alltäglich werden, dass niemand mehr einen Führerschein brauchen würde. Heute im Jahr 2024 sieht die Realität jedoch anders aus. Obwohl es selbstfahrende Autos in Städten wie San Francisco und Phoenix gibt, sind sie durch technologische Hindernisse, regulatorische Beschränkungen und Sicherheitsbedenken der Bürger*Innen wenn nicht zu einem Halt, dann doch zu einer deutlichen Verlangsamung gekommen.
Bekannte Köpfe und Tech-Unternehmen haben die Entwicklung von selbstfahrenden Autos in der Vergangenheit überschätzt. Baidu, Lyft, GM, Ford und Intel machten in der Vergangenheit vollmundige Aussagen über den baldigen Einsatz von fahrerlosen Autos und erwarteten bedeutende Fortschritte und eine Marktdominanz bis Anfang der 2020er Jahre. Elon Musk von Tesla, bekannt für seine besonders kühnen Prognosen, stellte sich Millionen von vollständig autonomen Fahrzeugen auf der Straße bis 2020 vor: ein Ziel, von dem wir heute meilenweit entfernt sind. Diese Vorhersagen führten zu enormen Investitionen in den AV-Sektor, mit Startups, die Milliarden auf der Grundlage des Versprechens einsammelten, in Zukunft den Transport zu revolutionieren.
Die Branche profitierte, zumindest in den USA zudem von zunächst laxen regulatorischen Rahmenbedingungen, die bis vor Kurzem lieber Innovation als einer strengeren Aufsicht den Zuschlag gab. Doch trotz des Zustroms von Investitionen in Höhe von 160 Mrd. USD sind die technologischen Probleme von AV immer deutlicher zu Tage getreten. Während selbstfahrende Autos in vielen Szenarien kompetent agieren können, kämpfen sie mit sogenannten „Edge Cases“ – unvorhersehbaren oder seltenen Situationen, die selbst menschliche Fahrer als herausfordernd empfinden. Vorfälle mit selbstfahrenden Fahrzeugen, die wie jüngst in San Francisco einen Fußgänger verletzten, heben die anhaltenden Risiken und Komplexitäten der autonomen Navigation hervor.
Die Reise der Branche spiegelt also ein Spannungsfeld zwischen einst visionären Ambitionen und den praktischen Realitäten wider. Während Unternehmen wie Waymo bemüht sind, die Sicherheit und Wirksamkeit ihrer Fahrzeuge zu demonstrieren, werden die breitere Akzeptanz und der Einsatz von selbstfahrenden Autos durch ungelöste Probleme und öffentliche Skepsis behindert, wie jüngst ein Vorfall in San Francisco zeigte. Bis die Technik – und auch die Bevölkerung soweit ist, autonome Fahrzeuge wirklich zu einem Teil der Gesellschaft zu machen, wird daher noch einige Zeit vergehen.
Mehr dazu auf The Verge.
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