Europäische Künstler, die auf Plattformen wie Spotify unterrepräsentiert sind, sollen durch eine Initiative stärker gefördert werden.
Die Europäische Union hat einen Vorschlag zur Weiterentwicklung des Musikstreaming-Sektors gemacht, um insbesondere kleinere Künstler zu unterstützen und eine faire Entlohnung für unterbezahlte Interpreten zu gewährleisten. Am Mittwoch wurde von den Mitgliedern des Europäischen Parlaments (MEPs) eine Resolution angenommen, die auf die Probleme unzureichender Streaming-Tantiemen und voreingenommener Empfehlungsalgorithmen aufmerksam macht. Diese Resolution unterstreicht, dass aktuell keine spezifischen EU-Regeln für Musikstreaming-Dienste existieren, obwohl diese heutzutage die populärste Form sind, Musik zu konsumieren.
Die Initiative zielt darauf ab, europäische Musikwerke vor der Dominanz der massenhaft auf Plattformen wie Spotify hinzugefügten Inhalte zu schützen. Die MEPs schlagen eine Überarbeitung der veralteten Tantiemensätze vor und weisen darauf hin, dass viele Künstler gezwungen sind, im Gegenzug für mehr Sichtbarkeit auf angemessene Bezahlung zu verzichten. Eine mögliche Lösung könnten Quoten für europäische Musikwerke sein, um lokale Künstler zu fördern.
Zusätzlich werden Streaming-Unternehmen dazu aufgefordert, transparent über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Erstellung von Musikstücken zu informieren. Es soll auch gegen „Deepfake“-Musik, die menschliche Künstler ohne deren Zustimmung imitiert, vorgegangen werden. Die MEPs fordern mehr Transparenz hinsichtlich der Empfehlungsalgorithmen, um eine unverhältnismäßige Bevorzugung großer Plattenlabels und populärer Künstler zu vermeiden.
Obwohl die MEPs die Notwendigkeit dieser Veränderungen betonen, hat die genannte Resolution keinen gesetzgebenden Charakter. Sie stellt vielmehr einen Appell an die Europäische Kommission dar, die vorgebrachten Bedenken zu berücksichtigen und gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation einzuleiten. Ein solcher Prozess könnte jedoch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Mehr dazu bei The Verge.
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