Milliardenverluste bei riskanten Investments haben den einst aggressiv vorgehenden Geldgeber aus Japan zahm gemacht.
Der japanische Venture Capital Riese Softbank, der einst für seine aggressiven und riskanten Multi-Milliarden Wetten auf Startups bekannt war, hat nach erheblichen Verlusten seines Vision Funds II seine Investment-Strategie geändert. Der Vision Fund II, der 2019 gestartet wurde, verzeichnete im letzten Quartal einen Verlust von 19 Milliarden Dollar. SoftBank hat in Folge dessen seine Investitionsstrategie angepasst und investiert nun „sensitiver“, wie es der Gründer des Unternehmens, Masayoshi Son (siehe Foto) ausdrückte. Die neue Strategie beinhaltet einen stärkeren Fokus auf die Unterstützung des bestehenden Portfolios und die zukünftige Begrenzung von Verlusten.
Diese Neuausrichtung von Softbank zeigt sich auch bei der im Januar abgeschlossenen Finanzierung für das spanische Startup „TravelPerk“, welches Software für Business Travelling verkauft und dafür auch KI-Tools einsetzen will. In der jüngsten Runde sammelte das Startup deutlich weniger Geld ein, als zwei Jahre zuvor und konnte dabei seine Bewertung mit 1,4 Mrd. USD nur mikroskopisch erhöhen. Wo Softbank früher extrem großzügig in Sachen Bewertung und Investmenthöhe war, ist nach den erheblichen Verlusten eine neue Zurückhaltung zu spüren.
Auch im KI-Bereich hält sich Softbank überraschenderweise zurück. Statt in neue KI-Tools zu investieren, konzentriert sich der Investor eher auf Startups, die bestehende KI in neue Geschäftsfelder integrieren wollen. Auch dies spricht für ein neues Risikobewusstsein des japanischen Super-Fonds, das nach den erfolgten Marktabschwüngen und einem unsicheren Umfeld für Börsengänge sein Geld lieber in das vorhandene Portfolio steckt.
Zu dieser Konsolidierungsstrategie gehört auch, dass Softbanks Vision Fund I, der erhebliche Gewinne aus Beteiligungen an Unternehmen wie DoorDash Inc. und dem Mutterkonzern von TikTok, ByteDance Ltd., gezogen hat, das Geld lieber an die Finanzierungspartner ausschüttet, als weiter nach neuen Startup-Investments zu suchen.
Mehr dazu auf Bloomberg.
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